Bei diesem (Rechtshand-)Bogen habe ich die Griffachse leicht nach rechts gegenüber der Senkrechten ausgestellt. Habe ich nicht erfunden! Nur auch mal bei einem Langbogen umgesetzt. Ein befreundeter Holzbogenbauer gestaltet den Griffbereich seiner schönen Eschenbogen auf die gezeigte Art, und bei einigen Recurvebogen sehen wir einen ähnlichen Ansatz.
Das Ziel scheint in jedem Fall, dem Handgelenk in Richtung „natürliche“ Haltung entgegenzukommen. Ich kenne das auch von gut gestalteten Lenkerhörnchen am Fahrrad.
Den Bogenrohling habe ich erheblich breiter hergestellt, um für die gewünschte Kröpfung im Griffbereich genug Material zur Verfügung zu haben. Die Wurfarme wollte ich langbogen-typisch schmal halten, also sind sie im Übergang von Griff zu arbeitendem Bereich auch sanft gekrümmt: Die Bogenmittellinie bildet eine sanfte S-Kurve. Seit einiger Zeit sind nun zwei Bogen in dieser Art im Umlauf und schon von vielen Menschen „begriffen“ worden. Angenehmer Halt in der Handfläche und ein subtiler, aber wahrnehmbarer Komfortgewinn beim Schiessen wurden ihnen bescheinigt.
Zusätzlich habe ich am Griff einen kleinen Bereich mit Fischhaut-Verschneidung ausstatten lassen, um die Griffigkeit zu erhöhen.
Meine Version des ergonomischen Bogengriffs biete ich ab jetzt optional bei den schmalen „Verus“-Modellen an. Die erste Resonanz auf der PaderBow 2014 war sehr positiv, ich werde auf den nächsten Messen wieder einen Bogen dieser Bauart zum Testen dabeihaben.